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40 Jahre DORNAHOF Ravensburg

So war der Tag der offenen Tür

40 Jahre DORNAHOF Ravensburg - Württemberger Hof, das wurde am Freitag, den 22.09.2023, mit einem Tag der offenen Tür gefeiert. Um 12 Uhr starteten die Feierlichkeiten im Innenhof des Areals Württemberger Hof mit einer Begrüßung durch Vorstand Volker Braun vor rund 100 Gästen. Im Anschluss betrachteten die pädagogische Geschäftsführerin Ulrike Wachter und Geschäftsbereichsleiterin Gabriele Weiß in einem kurzweilig geführten Interview die Geschichte und die Entwicklung des Württemberger Hofs bis heute.

Gleich zu Beginn kam der außergewöhnliche Name der Einrichtung zur Sprache, der an einen Gaststättennamen erinnert. Und ja, der Württemberger Hof war in der Tat lange Zeit ein Hotel-Gasthof und die Einrichtung hat den Namen schließlich behalten.

1980 hatte der DORNAHOF den Württemberger Hof erworben, um dort ein Angebot für Wohnungslose aufzubauen. In den Jahren 1950 bis 1970 kamen örtliche Obdachlose,  Durchreisende und Nichtsesshafte in Ravensburg in privat betriebenen Pensionen unter. Das letzte Angebot dieser Art endete im Jahr 1977 und es fehlte nun für Wohnungslose eine solche Übernachtungsmöglichkeit. Der DORNAHOF hatte daraufhin ein ambitioniertes Konzept erarbeitet. Beim Sozialausschuss der freien Wohlfahrtsverbände fand das Konzept Beachtung und so kam es zum Kauf. Damit war aber noch lange nicht alles in trockenen Tüchern, denn es musste erst eine finanzielle Basis für das geplante Angebot geschaffen werden. Langwierige Verhandlungen scheiterten jedoch zunächst. Ein tragisches Ereignis spielte sich dann im Dezember 1982 ab, ein Obdachloser war in der Kälte erfroren. Die evangelische und die katholische Kirche starteten einen Spendenaufruf und der DORNAHOF startete sehr flexibel und provisorisch am Heiligen Abend im Dezember 1982 mit der Arbeit. Im Folgejahr kamen die Finanzierungsgespräche wieder in Gang und die Weiterarbeit war endlich gesichert. Nun konnte für das Gebäude auch eine Sanierungsfinanzierung aufgestellt werden. Insgesamt zwei Mal wurde saniert, einmal 1984/85 und einmal 2018/19. Beide mal fanden die Maßnahmen bei laufendem Betrieb statt – für Klient*innen und Mitarbeitende jeweils ein unglaublicher Kraftakt.

Die Angebote haben sich im Laufe der Zeit verändert, der sich kontinuierlich verändernde Personenkreis, herausfordernde Problemlagen und neue Anforderungen brachten und bringen das mit sich. Hier gilt ein großer Dank an die Stadt und den Landkreis, an alle Kooperationspartner, an Spenderinnen und Spender, an Nothilfeorganisationen und an das Jobcenter. Vielfältige Problemlagen erfordern heute viele Kooperationsebenen. Geschäftsbereichsleiterin Gabriele Weiß wünscht sich für die Zukunft, dass dieses offene und flexible Hilfesystem und ihr engagiertes Team, bei dem sie sich herzlich bedankt, erhalten bleibt und sich der Personenkreis weiterhin gut versorgt fühlt.

Beim Tag der offenen Tür konnten sich die Gäste in den Räumlichkeiten umsehen und bei Führungen zu den einzelnen Angeboten Näheres erfahren. Die Mitarbeitenden vom DORNAHOF Ravensburg - Württemberger Hof freuten sich über eine Vielzahl Interessierter, die sich die Räume zeigen ließen und Fragen stellten. Für Speis und Trank war bestens gesorgt. So hatten Ehrenamtliche kirchlicher Gruppen Kuchen für das Kuchenbuffet gespendet und teils auch mitgeholfen. Es gab einen Stand mit roten Würstchen und in der Tagesstätte gab es leckere Maultaschen mit Kartoffelsalat. Sogar ein E-Piano hatte man aufgestellt, wegen des Regens stand es auf einem Anhänger als überdachte Bühne und ein Musiker spielte mit Freude für das Publikum.

Die bunte Mischung aus interessierter Bevölkerung, Mitarbeitenden, Partnern, Klientinnen und Klienten sorgte dafür, dass die Stimmung ganz besonders war – das nicht ganz perfekte Wetter konnte den Feierlichkeiten so nichts anhaben.

Zum 40-jährigen Bestehen wurde eine Jubiläumsschrift herausgebracht, die für Besucherinnen und Besucher am Tag der offenen Tür auslag, die Interessierten sehr gerne auf Wunsch auch zugesandt werden kann.